Bekommt Randau-Calenberge jetzt schnelles Internet?

Wer kennt das Problem in unseren Ortschaften Ostelbiens nicht: Verbindungsabbrüche, die Stabilität der Internetverbindung lässt – gerade beim Streaming – oft „sehr zu wünschen“ übrig und generell ist bei schwierigem Wetter wie starkem Regen- oder Schneefall sowie bei Sturm zeitweise oft gar kein Internet verfügbar.

„Schuld“ ist in den meisten Fällen die wetterabhängige Kommunikationsversorgung über die Funkstrecke der Firma MDDSL von den Betonsilos auf dem ehemaligen Fahlberg-List-Gelände nach Randau, wo dann weiter nach Calenberge verzweigt wird. Diese Lösung wurde vor etlichen Jahren quasi als Übergang errichtet, um die Kommunikation in Randau und Calenberge wenigstens halbwegs zu gewährleisten – sie entspricht jedoch schon lange nicht mehr dem in vielen Bereichen derzeit notwendigen Standard. Wie in Randau-Calenberge sieht es auch in vielen anderen Gemeinden in Deutschland aus, an denen der digitale Ausbau bisher vorbei ging. Nach der gescheiterten „Digitalen Agenda 2014“ plant die Bundesregierung jetzt, ein Gigabit-Glasfasernetz für Deutschland aufbauen. Das wurde auch im Koalitionsvertrag festgeschrieben: „Glasfaser in jeder Region und jeder Gemeinde, möglichst direkt bis zum Haus.“ Bis 2025 soll das Netz aufgebaut sein, zu dem jeder Bürger Zugang hat.

Wer die Berichterstattung von den Ortschaftsratssitzung auf unseren Seiten verfolgt hat, der weiß von dem MDDSL-Vorhaben, gleichzeitig mit dem Wegeausbau von Pechau nach Randau durch die Kreuzhorst Glasfaserkabel zur Versorgung der Magdeburger Stadtteile Randau und Calenberge zu verlegen.

Nun, vom Weg ist zwar noch nicht viel zusehen. Im Gegenteil: Die genannte Verbindung ist derzeit kaum zu Fuß zu bewerkstelligen. Aber der aufmerksame Spaziergänger hat sie schon entdeckt, die orangenen Kabelenden, die an mehreren Punkten entlang des „Weges“ aus dem Boden ragen, um dort fachmännisch miteinander verbunden zu  werden. Korrekterweise sind das bislang eigentlich noch gar keine Kabel, sondern nur Leerrohre, in die die eigentlichen Glasfaserkabel später mit Luft eingeblasen werden.

Bei diesen Arbeiten handelt es sich um Vorbereitungsarbeiten, wie Herr Daul von der Firma MDDSL auf Nachfrage verriet, um den Glasfaserausbau erst zu ermöglichen. Richtig losgehen soll es im nächsten Jahr, als Durchführungszeitraum ist 2023 avisiert.

Dann soll jedem Haushalt ermöglicht werden, einen Glasfaseranschluss mit bis zu 450 MBit (im Vergleich heute bis zu 50 MBit) zu erhalten. Aber keine Angst: Es wird keine Straße und auch kein Vorgarten aufgerissen. Die Kabelverlegung wird im sogenannten Bohrspülverfahren durchgeführt, so dass nur noch neben dem Haus selbst ein kleiner Teil des Bodens geöffnet werden muss.

Und wie sieht das alles finanziell aus? Nun, zunächst ist erst einmal niemand verpflichtet, einen Glasfaseranschluss installieren zu lassen. Wenn es in die „heiße Phase“ geht, werden alle Bürger angeschrieben und befragt. Wer sich für die stabile und schnelle Verbindung entscheidet, muss auch die entstehenden Kosten nicht auf einmal zahlen, sondern lediglich monatlich moderate 10 €. Damit ist dann wirklich schnelles Internet und Streaming möglich.