„Schloss“ in Randau bald Baustelle?
20.03.2021 von Konstantin Kraft
Das ehemalige Schullandheim in Randau verfällt seit Jahren. Nun soll das gesamte Areal saniert werden.
Randau-Calenberge l Günther Kräuter, Ortsbürgermeister in Randau-Calenberge, pflegt eine besondere Beziehung zu dem schlossähnlichen Gutshaus am Ortseingang von Randau. Vor der Wende hat er dort als Pädagoge gearbeitet. Seinerzeit war das „Schloss“ als Schullandheim genutzt worden. Darüber hinaus war in dem stattlichen Gebäude ein Kindergarten untergebracht. Im großen Garten befand sich der Schulhof nebst Sportanlagen wie einer Weitsprunganlage. „Hier fanden auch unsere Dorffeste statt“, erinnert sich Kräuter. Die Treppe zum Gutshaus wurde dann als Bühne genutzt.
Seit Jahren tut sich wenig
Heute ist davon wenig zu erahnen. Seit Jahren ist das Gebäudeensemble dem Verfall preisgegeben. Der Garten verwildert, die Mauern bröckeln und die alten Stallungen vor dem Gut sind abbruchreif. An die lebhafte Vergangenheit des Ortes erinnert kaum noch etwas. Umso schmerzlicher nimmt Günther Kräuter die stagnierenden Entwicklungen wahr. Er versucht schon lange, das Ensemble, das sich in Privatbesitz befindet, wieder mit neuem Leben zu erfüllen.
Unlängst habe er sich dazu mit dem persönlichen Referenten von Bildungsminister Marco Tullner (CDU) ausgetauscht. Dabei habe er seine Hoffnung vorgetragen, dass das extrem sanierungsbedürftige Gebäude erneut als Landschulheim genutzt werden könne. Dazu sollten die Stadt Magdeburg und das Land eng zusammenarbeiten. Bis dato sei noch keine Reaktion gekommen.
Reges Interesse an Gebäude
„Ich war verantwortlich für die touristische Ausbildung“, erzählt Kräuter von seiner Zeit als Pädagoge am Randauer „Schloss“. Mit Karte und Kompass sei er mit den jungen Leuten damals durch die Gegend gezogen. In ähnlicher Form könnte das Gutshaus in Zukunft erneut für die pädagogische Ausbildung herhalten, zeigt sich Kräuter überzeugt. So könnten die Schüler unter der Woche etwa das Steinzeitdorf in Randau ansteuern.
Für die Kinder wäre es die ideale Lösung, wenn das historische Haus wieder als Landschulheim genutzt werde, formuliert der pensionierte Lehrer. Das Interesse an dem Gebäude am Ortseingang zu Randau scheint rege zu sein. Etwa alle vier Wochen melde sich ein Interessent, so der Ortsbürgermeister. Er selbst könne in diesem Fall aber immer nur an die Eigentümerin verweisen.
Sanierung „im großen Stil“
Um die Wendejahre herum wanderte das Randauer „Schloss“ in Privatbesitz. Die Stadt hatte es seinerzeit verkauft. Von dem Erlös wurde ein Bürgerhaus im Ort gebaut. Zunächst hatte sich ein privater Investor um das Gebäude gekümmert. Es soll Pläne gegeben haben, das Haus als ein Schulungszentrum zu entwickeln. Doch daraus wurde nichts. Der Besitzer wechselte erneut. Seither tut sich wenig.
Nach Volksstimme-Informationen könnte sich daran schon bald etwas ändern. Demnach soll in Kürze „im großen Stil“ das komplette Areal saniert werden, hieß es. Genauere Details zu konkreten Umbaumaßnahmen und zur geplanten Nutzung gab es noch nicht. Es bleibt also abzuwarten, bis die ersten Bauarbeiter in der Schloßstraße anrücken.
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Stellungnahme von Ortsbürgermeister Günther Kräuter:
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
da mich zunehmend Anfragen zum diesem Interview in der Magdeburger Volksstimme erreichen, welches Herr Kraft mit mir hinsichtlich unseres Schlosses geführt hat, stelle ich hiermit klar: Dort veröffentlichte Aussagen zu einem baldigen Baustart stammen nicht von mir, sondern sollen nach meinen Informationen von der bisherigen Inhaberin Frau Wohl getätigt worden sein. Aus meiner Sicht ist somit eher nicht mit einem baldigen Baustart zu rechnen.
gez. Günther Kräuter