Schloss Randau: Stadt Magdeburg greift durch
Seit mehr als 20 Jahren steht das Schloss Randau in Magdeburg leer. Im Zuge der Gefahrenabwehr hat die Berufsfeuerwehr den Baumbestand am Grundstück zurückgeschnitten.
Foto: Michaela Schröder
Wuchernde Bäume: Weil der Eigentümer vom Schloss Randau seine Pflichten nicht erfüllt, greift die Stadt mit der Kettensäge durch.
Von Michaela Schröder
Magdeburg l Die Magdeburger Berufsfeuerwehr hat im Rahmen der Gefahrenabwehr Baumschnittarbeiten am Schloss Randau am Magdeburger Stadtrand vorgenommen. „Es bestand die Gefahr, dass morsche Äste abbrechen und auf die Straße fallen. Diese Äste wurden zurückgeschnitten“, begründet Rathaussprecher Michael Reif den städtischen Einsatz am Privatgrundstück. Zuvor habe das Magdeburger Tiefbauamt mehrfach versucht, den Eigentümer zu erreichen und mit den dringend notwendigen Arbeiten zur Gefahrenabwehr zu beauftragen. „Weil dies vergeblich war, musste die Feuerwehr die Gefahr beseitigen“, berichtet Michael Reif.
Die Kosten für den Einsatz werden laut Stadtverwaltung dem Eigentümer des Grundstückes in Rechnung gestellt.
Günther Kräuter, Ortsbürgermeister von Randau-Calenberge, begrüßt die Maßnahme. Seit längerer Zeit sei es dem Ortschaftsrat und den Einwohnern von Randau-Calenberge ein großes Anliegen, dass der Baumbestand auf dem Grundstück des Schlosses so zurückgeschnitten bzw. reduziert werde, dass keine Gefahr mehr für Passanten durch herabfallende Äste oder umstürzende Bäume besteht.
Stadt springt häufiger ein
„Dieser langgehegte Wunsch hat sich nun dank der von der Berufsfeuerwehr durchgeführten Maßnahmen erfüllt. Im Namen des Ortschaftsrates und der Einwohner von Randau-Calenberge spreche ich den Kameraden der Berufsfeuerwehr Magdeburg meinen herzlichen Dank für ihre geleistete Arbeit aus“, teilt der Ortsbürgermeister mit. Es ist nicht das erste Mal, dass die Landeshauptstadt Magdeburg den eigentlichen Pflichten des Grundstückseigentümers nachkommt.
2017 erklärte die Verwaltung, dass die Stadt die Straßenreinigung zwei- bis dreimal pro Jahr vornimmt. Dadurch entstünden der Stadt Kosten in Höhe von jeweils rund 2500 Euro, die als Grundschuld im Grundbuch eingetragen werden. Auch die Gefahrenabwehrbehörde hatte in den vergangenen Jahren wiederholt kleinere Sicherungsmaßnahmen zur Herstellung der Verschlusssicherheit des Schlosses Randau durchgeführt.
Gutshaus steht seit 20 Jahren leer
Das als Schloss bezeichnete Gutshaus in Randau liegt seit mehr als 20 Jahren brach und scheint dem Verfall preisgegeben. Im Ortschaftsrat Randau-Calenberge macht man sich regelmäßig Gedanken um die Zukunft des leerstehenden Gutshauses am Ortseingang. Doch da sich das Gelände in Privathand befindet, haben die Räte keinerlei Einflussmöglichkeiten.