Schweres Gerät am Magdeburger Deich

Volksstimme.de vom 25.07.2020

Zehn Millionen Euro werden in den Hochwasserschutz im Osten Magdeburgs investiert. Der Deich zwischen Prester und Randau wird saniert.

Der Deich zwischen den Magdeburger Stadtteilen Prester und Randau wird derzeit saniert.Das Landesamt für Hochwasserschutz investiert insgesamt zehn Millionen Euro in das Projekt.

Foto: Martin Rieß

Von Martin Rieß

Magdeburg l Wer seit Herbst als Wanderer oder Radfahrer zwischen den Magdeburger Stadtteilen Prester und Randau unterwegs ist, ist mit einer Umleitung konfrontiert: Der Elberadweg auf der Deichkrone ist gesperrt. Grund für die Sperrung: Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz erneuert hier den Schutz vor Überschwemmungen durch die Elbe. Helge Reymann ist Sachbereichsleiter Planung und Bau und sagt: „Kein Bau ist business as usual, aber es handelt sich hier um eine Maßnahme, die im Vergleich zum Magdeburger Tunnel oder der Verlängerung der Strombrücke technisch weniger komplex ist.“

Dafür sei die Komplexität in der Anwendung der Naturschutzgesetze des Bundes und des Landes gegeben. Unter anderem sind hier die Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe in die Natur ein Thema. Für zehn Millionen Euro wird der rechte Elbe-Hauptdeich zwischen Deichkilometer 33,9 und 38,4 saniert. Es handelt sich bei diesen Punkten um die Überfahrten in Verlängerung des Wirtschaftsweges von der Agrar GmbH Randau-Calenberge und dem Wirtschaftsweg von der Kreisstraße hin zum Deich in Höhe des „Bike Inn“.

Sperrschilder für den Elberadweg stehen an den für die Öffentlichkeit möglichen Auffahrtpunkten in Randau, am Parkplatz Kreuzhorst/Dornburger Alte Elbe und an der Kirche Prester. Die Umleitung ist ausgeschildert.

Kampfmittelräumung ist beendet

Die Sanierung des Deichs gliedert sich in zwei Bauabschnitte. Derzeit erfolgt die Baustellenerschließung der Bauabschnitte. Die Vorarbeiten, wie der Kahlhieb und die Rodung in der Kreuzhorst, die Kampfmittelsondierung und die archäologische Vorerkundung der gesamten Sanierungsbereiche und Aufforstungsflächen, die Kampfmittelbergung außerhalb der Bereiche des alten Deichs und der Aufforstungsflächen, sind abgeschlossen. Derzeit erfolgt die Anlage der Baustraßen in der Kreuzhorst und eine archäologische Grabung im Bereich Finkenherd.

Der Plan sieht vor, dass der Erdbau zur Deichsanierung im südlichen Bereich aus Richtung Randau ab August wieder aufgenommen wird. Im Herbst erfolgt die Neuanlage von Wald auf Freiflächen, die der Kreuzhorst angrenzen. Der Sanierungsabschnitt Kreuzhorst soll ab Mitte 2021 stattfinden. Bauende solle Mitte 2023 sein.

Die Deichsanierung selbst umfasst eine Höhenanpassung der Deichkrone über die gesamte Länge und den Anbau einer landseitigen sogenannten Berme mit Deichverteidigungsweg. Bei der Berme handelt es sich um eine Verbreiterung des Deichs im Bereich des Deichfußes mit dem Ziel, diesen bei einem Hochwasser zu stabilisieren.