Steinzeitdorf besser vernetzten
Michaela Schröder und Martin Rieß vom 22.01.2021
Förderverein und Marketinggesellschaft arbeiten für die Reise in die Vergangenheit zusammen
Seit 20 Jahren kann jeder geschichtlich interessierte im Randauer Steinzeitdorf auf eine Reise in die Vergangenheit gehen. Die Stadt will das Freilichtmuseum als museale und touristische Erlebniswelt besser vermarkten.
Die Bekanntheit des Steinzeitdorfs Randau soll erhöht werden. Das haben die Magdeburger Marketinggesellschaft, die auch die Tourist-Information im Breiten Weg gegenüber Karstadt betreibt, und der Betreiberverein der Anlage miteinander verabredet.
Unter anderem soll auf das Freilichtmuseum verstärkt in den Veröffentlichungen hingewiesen werden. Des Weiteren ist auch die Vernetzung und Kooperation mit anderen Leistungsträgern in der Region und dem Land wichtig, heißt es in einem aktuellen Papier aus dem Magdeburger Kulturdezernat. So soll unter anderem das Steinzeitdorf in dem Kinderstadtführer „Otto für Kinder“ aufgenommen werden, sowie Stadtführer für die Abdeckung der Rundgänge durch die Anlage gewonnen werden.
Thematische Brücken können auch zur Kreisgrabenanlage Pömmelte-Zackmünde, zum „Ringheiligtum Pömmelte“, Salzlandmuseum, zu dem Slavenhäusern Pechau, zum Kulturhistorischen Museum Magdeburg mit der Megedeborch [1] sowie der Arche Nebra [2] geschlagen werden. Darüber hinaus sollte eine Verknüpfung mit den genannten thematischen Brücken zum Themenfeld Radfahrern und Elbradweg erfolgen.
Wilko Florstedt vom Betreiberverein des Steinzeitdorfes begrüßt die Zusammenarbeit mit der Magdeburger Marketinggesellschaft. Bereits im Vergangenen Jahr habe es Gespräche gegeben. So konnte unter anderem auch ein Schaukasten mit touristischen Angeboten verwirklicht werden. Jetzt hoffen die Vereinsmitglieder, dass es dabei nicht bleibt. Neben der werblichen Unterstützung hofft Wilko Florstedt, dass auch über einen Ausbau der Tourismus-Infrastruktur nachgedacht wird. Vor Ort wäre es beispielsweise möglich, Wohnmobilstellplätze einzurichten. Es fehle bislang nur an der Stromversorgung.
Das Steinzeitdorf geht auf archäologische Funde zurück, die in den 1940er Jahren entdeckt wurden und die etwa 4500 Jahre alt sind. Das Gebäude wurde vor 20 Jahren nachempfunden und um weitere aus verschiedenen und zum Teil noch früheren Epochen ergänzt. Um den Betrieb kümmert sich der Förderverein Randau ehrenamtlich. Mehr unter www.steinzeitdorf-randau.de im Internet.
[1] Im Innenhof des Museums befindet sich seit 1995 von Frühling bis Herbst die Megedeborch. Das Projekt ist ein historisches Schauspiel, bei welchem Schüler*innen das mittelalterliche Magdeburg in einer nachgebauten Kulisse selbst erleben können. Hierfür schlüpfen sie in die Rolle verschiedener Berufsgruppen, üben die Handwerke aus und bevölkern so die Stadt.
[2] Am 20. Juni 2007 wurde in der Nähe des Fundortes, An der Steinklöbe 16 in Nebra, das multimediale Besucherzentrum Arche Nebra als Station der Tourismusroute „Himmelswege“ eröffnet. Zu den Angeboten gehört auch ein Planetarium.