Baumpflanz- und Mistelaktion

Pflanzaktion und Mistelentfernung am 2. April

Gemeinsam aktiv mit „‚Otto Pflanzt!‘ e.V.“ in Randau – für Randau

Samstag, 2. April.

Ab 10 Uhr versammelten sich immer mehr Helfer an den beiden Treffpunkten. Hintergrund war die geplante Doppelaktion des Vereins „Otto pflanzt! e.V.“ zur Pflanzung von 600 Heistern und Setzlingen im Bereich der Agra-GmbH in der Prinzenwiese sowie zur Baumpflegeaktion (Mistelentfernung) im Bereich Greifenwerder / Schlossstraße mit Unterstützung von Uwe Truckenmüller (Pflanzenhof Beyme), Baumsachverständigen Hartmut Beyer und Silke Beyme.

Pflanzaktion

Mit ca. 40 Teilnehmern traf sich der Großteil der Helfer an der Prinzenwiese, am Rande der Flächen der Agra-GmbH. Nach einer detaillierten Erklärung durch Steffen Tilsch, dem Mitinitiator von „Otto pflanzt! e.V.“, griff sich jeder einen Spaten und gemeinsam konnten eine Vielzahl an Hartriegeln, heimischen Sanddorn und weiteren Sträuchern in die Erde gepflanzt werden. Durch einen weichen und lockeren Boden war die Arbeit leichter als anfangs gedacht. Das Buddeln machte nicht nur den Großen Helfern Spaß. Insgesamt 9 Kinder hatten große Freude und fühlten sich bei einem Knochenfund eines Wildschweins wie kleine Archäologen. Durch die zahlreiche und motivierte Unterstützung konnte der erfolgreiche Einsatz bereits nach knapp 60 Minuten mit Donuts, Brause und netten Gesprächen gefeiert werden. Mit langem Wasserschlauch bekamen auch die frisch gesetzten Pflanzen viel zu trinken.  

Zu Beginn der Mistelaktion gaben Uwe Truckenmüller und Hartmut Beyer den etwa 20 Helfern eine kurze fachkundige Einführung. Erlaubt war ausschließlich die Entfernung von Misteln, die – anders als viele Fehlinformationen behaupten – NICHT unter Naturschutz stehen. Ihre klebrigen Beeren werden von den Vögeln, insbesondere von Misteldrosseln (woher deren Name stammt, dürfte somit geklärt sein) gefressen. Ihre Ausscheidungen heften sich dann an die Äste des jeweiligen Baumes und bilden dort ebenfalls Mistelstämme, die dort bis tief in das Baumholz eindringen und sich als Parasit von den Nährstoffen des Baumes ernähren. Erst wenn der Baum dann irgendwann nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu versorgen, stirbt auch die Mistel ab und wird gelb. Dann ist es für den Baum jedoch zu spät.

Die ursprünglich geplante Baumschnitteinführung musste unter anderem aus Zeitgründen unterbleiben. Vor allem aber hatte der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe der Landeshauptstadt kein grünes Licht gegeben. Hintergrund: Diese Arbeiten müssen an hauptgewerbliche Unternehmen vergeben werden. Wer sich ein wenig damit auskennt wird an dieser Stelle wissen, dass solche Ausschreibungs- und Vergabeverfahren sehr langwierig sind, dazu kommt die Auftragslage des ausgewählten Unternehmens – da können schonmal gut ein paar Jahre vergehen. Ein Trauerspiel, dem Uwe Truckenmüller und Hartmut Beyer nicht tatenlos gegenüberstehen wollen. Nach dem Vorbild von Pechau, dem Sitz des Pflanzenhofs Beyme, ist im Herbst eine Baumschnittschulung geplant, um freiwillige Helfer zu befähigen, Obstbaumschnittarbeiten unter Anleitung fachgerecht durchführen zu können.

Doch zurück zu unseren Misteln. Die Obstbäume im Greifenwerder waren schon sehr stark befallen, da hier schon seit Ewigkeiten keine Pflege mehr erfolgte, schon gar kein Baumschnitt. Ein klarer Vorwurf an den Eigenbetrieb! Die drei Teams schafften es, in gut zwei Stunden 30 bis 40 Bäume von teils heftigem Befall zu befreien – ein ziemlich ordentliches Ergebnis. Allerdings hatte der „Spaß“ teilweise bei sehr hoch sitzenden Misteln ein Ende – Baumkletterei war viel zu gefährlich und die Länge der Leitern begrenzten die Arbeitshöhe. Dadurch konnten leider nicht alle Misteln entfernt werden.

Allen, die jetzt Angst um brütende Vögel haben, sei gesagt: Vor Beginn der Arbeiten wurde eine optische Einzelbaumprüfung durchgeführt. Nistbäume konnten dabei nicht ausgemacht werden.

Wettertechnisch gesehen hatten Helfer und Verantwortliche durchaus Glück, zumindest ließ Petrus seinen Wasserhahn zu. Dafür blies der Wind die gefühlte Temperatur in den Minusbereich.

Genau zur rechten Zeit kam da die Mittagspause in den warmen Räumlichkeiten und unter Mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr Randau, gesponsert von der Alexmenü GmbH & Co. KG mit leckerer Erbsensuppe und Bockwurst. Längst schon kein Geheimtipp mehr – und nicht nur für Fans deftiger Suppen, die es hier auch fertig im Glas gibt.

Mehrere Anwohner und Gartenbesitzer ließen es sich nicht nehmen, den Helfern ihren Dank auszusprechen. „Endlich werden die Misteln hier entfernt“ – lautete der einhellige Tenor. Ein Lob, das die Helfer gern entgegennahmen