Pfingsten

Pfingsten ist nach Weihnachten und Ostern das dritte christliche Hochfest und zugleich der feierliche Abschluss der Osterzeit („8. Ostersonntag“).

Fünfzig Tage nach Ostern (also 49 Tage nach dem Ostersonntag) erinnert das Pfingstfest daran, wie der Heilige Geist auf die Jünger Jesu herabkam, als sie das Schawuot-Fest feierten. Pfingsten (von griech. πεντηκοστὴ ἡμέρα pentēkostē hēméra, deutsch ‚fünfzigster Tag‘, erstmals im Jahr 130 als Fest im Kirchenjahr erwähnt) wird manchmal auch „Geburtstag der Kirche“ genannt. Durch den Geist Gottes, der die Apostel erfüllte, wurden diese stark und mutig für ihre Aufgabe, den christlichen Glauben in der Welt zu verbreiten. Im Lukas-Evangelium heißt es hierzu: „Die bis dahin verzagten Protagonisten des Christentums erweisen sich plötzlich als sprachmächtig und missionarisch überzeugend.“

Ikonografisch wird Pfingsten somit auch Aussendung des Heiligen Geistes genannt.

Das Empfangen des Heiligen Geistes in der Neuzeit kann durch Handauflegung oder auch während der Predigt geschehen. Sinnbilder für den Heiligen Geist sind die Taube und Feuerzungen oder Flammen. Von diesem Sinnbild kommt der Ausdruck „Feuer und Flamme für etwas sein“. Blütenblätter der Pfingstrose regneten manchmal beim Gottesdienst als Feuerzungen auf die Gläubigen herab.

Zu Pfingsten werden die Kirche und der Altar mit frischen grünen Zweigen geschmückt

Der beliebteste Tanz zu Pfingsten war der Reigen. Die Tänzer fassten sich dabei an den Händen und schlossen einen Kreis. Getanzt wurde immer rundherum: um den Maibaum, um das Rathaus oder um die Dorfwiese. Schon seit alter Zeit bedeutet ein Reigen oder Rundtanz den Schutz vor bösen Geistern oder Krankheiten. Im Mittelalter tanzte man diesen Tanz auch um die Kirche herum. Die Priester versuchten zwar es zu verbieten, aber die Menschen tanzten trotzdem weiter.

Im Mittelalter feierte man das Pfingstfest wie ein Frühlingsfest. Man speiste die leckersten Gerichte, nachdem die so genannten „Pfingstspiele“ vorüber waren. Dabei trafen sich die Ritter zum Turnier und maßen ihre Kräfte. Noch heute gibt es Wettläufe, Reiterspiele und Schützenfeste zu Pfingsten. Dabei haben die Festplätze alte Namen wie „Pfingstwiese“ oder „Pfingstanger“.

In vielen Gegenden verließen die Herden zu Pfingsten die Ställe und wurden auf die Weiden gebracht, wo sie bis zum Herbst blieben. Oft zogen die Tiere mit Blumen und Bändern festlich geschmückt durch das Dorf. „Herausgeputzt wie ein Pfingstochse“ bezeichnet heute noch jemanden, der sich etwas zu elegant angezogen hat.

 

Quellen: Wikipedia und „Das große Familienbuch der Feste und Bräuche“ von Christa Holtei und Tilman Michaleski