Rehkitzretter mit Drohnen und Wärmebildkameras: Verein Wildtierretter Sachsen-Anhalt e.V. 

Rehkitz auf dem Arm eines Retters – (c) Stephan Schulz

 

Um die Gefahr der Wildtiertötung insbesondere durch Mähen der Kitze zu verhindern oder zumindest zu minimieren und somit aktiven Tierschutz zu betreiben wurde im August 2019 der Verein Wildtierretter Sachsen-Anhalt e.V. gegründet. Mit dabei sind unter anderem der Schatzmeister des Vereins Wilko Florstedt und Uwe Hallmann aus Randau.

 

Wilko Florstedt (links) und Uwe Hallmann mit geretteten Rehkitzen
© Stephan Schulz

 

Wichtigste Aufgabe der Wildtierretter ist, die Pflege und Förderung des Tierschutzes insbesondere des Schutzes und der Hege der freilebenden Tierwelt, sowie die Sicherung ihrer Lebensgrundlagen.

Zwischen Mai und Juli werden die Rehkitze geboren. Dabei legt die Ricke legt das Kitz „sicher“ im Gras ab. Geruchlos, regungslos, so unauffällig wie möglich, verbringen Kitze dort ihre ersten Tage. Die Ricke kommt in diesen ersten Lebenstagen nur, um ihr Kitz alle 4 Stunden zu säugen. In den ersten Lebenswochen schützen sich Kitze vor Feinden selbst, in dem sie sich bewegungslos abducken („sich drücken“) – eigentlich sehr sinnvoll, aber diese Überlebensstrategie, die sich über Jahrtausende bewehrt hatte, funktioniert heute nicht mehr. Dieser Instinkt bedeutet beim Mähen von Grünland leider für viele Kitze den Tod. Die Kitze verharren in dieser Position und ganz gleich welche Gefahr ihm droht, es bleibt. Ein Rehkitz hat weder einen Fluchtinstinkt noch einen Reflex die Flucht zu ergreifen. 

Das Unheil für die Rehkitze naht …

 

So fallen der Frühmahd jährlich circa 100.000 Rehkitze zum Opfer.

Die konventionellen Strategien der Wildtierrettung, wie Absuchen mit Jagdhunden oder Sensoren sind sehr aufwendig und wenig effektiv. Mithilfe von Drohnen und Wärmebildkameras lassen sich Rehkitz und Co. mittlerweile weitaus erfolgreicher vor dem Mähtod retten. Die zu mähenden Flächen werden dafür im Rahmen einer vorbereiteten Mission per Autopilot systematisch abgesucht. Natürliche Wärmequellen können so geortet werden und durch einen aktiven Helfer gerettet werden. Um beste Suchergebnisse zu erzielen, findet die Suche meist in den frühen, kühlen Morgenstunden statt. So können die Wärmebildkameras am effektivsten arbeiten.

Und genau hier kommen wir ins Spiel. In Zusammenarbeit mit dem Landesjagdverband Sachsen-Anhalt wurde der Verein „Wildtierretter Sachsen-Anhalt e.V.“ gegründet um das „mitmähen“ von Kitzen zu beenden. Dabei ist eine Vernetzung auf verschiedenen Ebenen sinnvoll. Zum einen zu den Landwirten, zur Jägerschaft aber auch zu freiwilligen Helfern. Denn hier geht es um das gemeinsame Ziel.

Als neues Verfahren mit großem Potenzial hat sich die Drohnentechnik verbunden mit Wärmebildkameras durchgesetzt.

Drohne des Wildretter e.V.

 

Neben den Drohnenführern sind jeweils Teams von mindestens 3-4 Rehkitzsuchern nötig. Diese müssen gewonnen, qualifiziert und trainiert werden. Die Qualifizierung ist erforderlich um allen Anforderungen der Landwirte und deren beauftragten Dienstleistern gerecht zu werden.

 

Unterstützen auch Sie den Verein mit einer Spende, als Sponsor oder werden Sie gleich als Mitglied aktiv, um damit mitzuhelfen, die Rehkitze vor dem Mähtod zu bewahren.

Kontakt:

Wildtierretter Sachsen-Anhalt e.V.
Berliner Chaussee 1
39288 Burg

+49 (0) 3928-4572860

info@wildtierretter.org

Hinweis: MDR-Beitrag von Stephan Schulz